EMERDEC

Projektleitung

IRIS - Industrial Risk and Safety Solutions e.U.

Laufzeit

01.01.2025 – 31.12.2026

Fördergeber

FFG KIRAS

Ansprechperson

Hannes Kern

Das Projekt EMERDEC beschäftigt sich mit einer zentralen Herausforderung im Katastrophenmanagement, nämlich der Frage: Wie treffen Einsatzkräfte Entscheidungen in hochkritischen Situationen – und wie können digitale Unterstützungssysteme sie dabei optimal begleiten?

Im Fokus stehen innovative Ansätze wie:

  • empirische Feldforschung und kognitive Task-Analysen
  • Datenerfassung in Echtzeit durch Wearables und mobile Geräte
  • Simulationsbasierte Experimente in VR-Umgebungen

Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Mechanismen der Entscheidungsfindung zu entwickeln, um technologische und ethische Grundlagen für die nächste Generation von Entscheidungsunterstützungssystemen zu schaffen. Aufbauend auf diesem verbesserten Verständnis wird in weiterer Folge die Frage geklärt, welche technologischen und ethischen Bedingungen erfüllt sein müssen, um KI-Systeme im Rahmen der Entscheidungsunterstützung zu implementieren. Dabei wird auch untersucht, welche Systeme sich in unterschiedlichen Feldern bisher als tauglich erwiesen haben. EMERDEC liefert Erkenntnisse darüber, wie Informationen aufbereitet und dargestellt werden müssen, um diese möglichst bedarfsorientiert, geschlechtergerecht und bruchfrei in Entscheidungsfindungsprozesse einfließen lassen zu können, ohne eine Informationsüberlastung zu verursachen. Darüber hinaus soll die Frage beantwortet werden, ob es möglich ist, dass KI-Systeme durch menschliches Erfahrungswissen lernen und für eine verbesserte Entscheidungsunterstützung in der Gefahrenabwehr sorgen können.

Das DCNA beleuchtet in EMERDEC die sozialen Kontexteffekte der "sozialen Situation Einsatz" auf die Entscheidungsfindung der involvierten Akteure. Immerhin hängt die Entscheidungsfindung sehr von der sozialen Definition der Situation ab. Der Entscheidungsprozess wird dabei als ein zweistufiger Selektionsprozess von Situationsverständnissen ("Frames") und Handlungsanleitungen (Scripts) aus multiplen und potenziell konfligierenden Möglichkeiten modelliert. Um die Nachvollziehbarkeit dieser Selektionsprozesse zu verbessern, wird am Beispiel realer Entscheidungssituationen und mithilfe von Methoden der ethnographischen Feldforschung gemeinsam mit den Einsatzkräften die Logik der Situation, d.h. das Zusammenspiel von inneren und äußeren Bedingungen beleuchtet. Zu den inneren Bedingungen zählen z.B. subjektive Werte, Einstellungen und Erfahrungswissen, zu den äußeren Bedingungen etwa Opportunitäten (verfügbare Mittel), institutionelle Regeln (Normen, Befehlsketten, SOPs, kulturelle Werte), und das Verhalten der verschiedenen Akteure (z.B. Kamerad:innen, Zivilist:innen, kooperierende Organisationen wie Rettungsdienst).

Projektpartner:

  • IRIS - Industrial Risk and Safety Solutions
  • Berufsfeuerwehr Wien (Stadt Wien)
  • Landesfeuerwehrschule Kärnten (Landesfeuerwehrverband Kärnten)
  • Universität Graz
  • Disaster Competence Network Austria
  • Hochschule Furtwangen
  • JOANNEUM RESEARCH

Das Projekt EMERDEC wird über das österreichische Sicherheitsforschungsprogramm KIRAS aus Mitteln des Bundesministerium für Finanzen (BMF) durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert, und vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband unterstützt.

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