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Pressemitteilung zum DRYADS-Projekt

von Isabel Anger

Das DRYADS-Projekt - Ein gemeinsames technologisches Ökosystem für integriertes Brandmanagement und adaptive Waldrestaurierung in einem sich verändernden sozio-ökologischen Umfeld

DRYADS, ein groß angelegtes Green-Deal-Projekt der EU, bringt 46 Partner aus 13 europäischen Ländern und Taiwan im Kampf gegen Waldbrände zusammen.  DRYADS wird mit einem verbesserten, nachhaltigen Brand- und Waldmanagement unter sich ändernden Klimabedingungen alle drei Phasen des Brandmanagements – Brandverhütung und -vorsoge, Brandbekämpfung, Wiederaufforstung und Anpassung – mit Hilfe hochmoderner Technologien und neuesten Innovationen verbessern und diese unter dem Dach einer ganzheitlichen Brandmanagement-Plattform vereinen. DRYADS wird sich dabei auf Expertenwissen und EU-Initiativen stützen, aber auch die Notwendigkeit einer proaktiven Politikgestaltung, einer Änderung der Waldbewirtschaftungspraktiken und Bewusstseinsbildungsmaßnahmen ansprechen, bei denen lokale Gemeinden und die Bioökonomie eine zentrale Rolle spielen werden.

Waldbrände stellen in ganz Europa eine große Bedrohung dar und verursachen erhebliche ökologische und wirtschaftliche Schäden. Als Folge des Klimawandels, bestimmter forstwirtschaftlicher Praktiken, der Verschlechterung der Ökosysteme und der Landflucht nehmen sie an Intensität und Ausdehnung zu. Längere Brandperioden, häufigere Brandereignisse, zusätzliche brandgefährdete Standorte und ein extremeres Brandverhalten werden das Brandrisiko infolge des Klimawandels voraussichtlich erhöhen. Bis zum 10. August 2021 registrierte EFFIS, das zentrale europäische Waldbrandinformationssystem, 1.877 Brände seit Jahresbeginn, bei denen mehr als 600.000 Hektar Wald brannten. Das ist etwa das 2,5-fache des Jahresdurchschnitts für den Zeitraum 2008-2020, sowohl in Bezug auf die Zahl der Brände als auch auf den Gesamtschaden. Darüber hinaus prognostiziert der jüngste Bericht von UNEP und GRID-Arendal über Waldbrände einen weltweiten Anstieg extremer Brandereignisse um bis zu 14 Prozent bis 2030. Extreme Waldbrände haben nicht nur verheerende ökologische Auswirkungen, sondern verursachen auch hohe soziale Kosten in Form von Menschenleben und wirtschaftlichen Verlusten. Darüber hinaus verursachen intensive Waldbrände, die insgesamt nur etwa 2 % aller Brände ausmachen, den größten Teil der Brandschäden.

Das DRYADS-Projekt, das vom EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 im Rahmen des EU-Green Deal finanziert wird, zielt darauf ab, eine Reihe großer Herausforderungen zu bewältigen, die Waldbrände mit sich bringen, darunter die derzeitigen technologischen und infrastrukturellen Einschränkungen in der Bekämpfung, aber auch schwerwiegende ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen. Das DRYADS-Brandmanagement-System wird verschiedene innovative Technologien und Systeme umfassen, die alle zeitlich miteinander verbundenen Phasen von Waldbränden (vor, während und danach) abdecken. Dazu gehören materielle Lösungen für den passiven Brandschutz von Gebäuden und kritischen Infrastrukturen, sowie Technologien im Bereich "Forstwirtschaft 4.0". Diese umfasst neue Technologien, wie "Internet-of-Forest-Things", "Forest Digital Twin", Technologien für unbemannte Flugsysteme (UAS) - speziell für die Bekämpfung und das Management von Waldbränden -, Virtual Reality, nachhaltige Landbewirtschaftungstechnologien und agroforstwirtschaftliche Lösungen für das ökologische Gleichgewicht sowie unbemannte Flugzeuge (UAV) für die Wiederaufforstung von Wäldern. Diese technologischen Lösungen werden es dem DRYADS-Konsortium ermöglichen, den Schutz von Wäldern und Gemeinden vor Naturgefahren und vom Menschen verursachten Bedrohungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu verbessern, die Widerstandsfähigkeit der Wälder in der EU zu stärken und einen entscheidenden Schritt in Richtung einer effizienten und nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu machen. Insgesamt werden im Rahmen von DRYADS mehr als 26 verschiedene Technologien optimiert, entwickelt und validiert. Zu den erwarteten Ergebnissen gehören unter anderem die Minimierung der erheblichen Auswirkungen extremer Brände und die Stärkung der Erfahrung der Endnutzer in einer Vielzahl von realitätsnahen Szenarien durch das Schulungsprogramm des Projekts. DRYADS wird die Forschungs-, Entwicklungs- und Integrationsanstrengungen auf die Bereitstellung von Systemen mit hoher Relevanz und hohem Nutzen für die jeweiligen Endnutzer und den forstwirtschaftlichen Markt konzentrieren und ihnen gleichzeitig eine ausgezeichnete Gelegenheit bieten, potenzielle Schwächen oder Grenzen der derzeitigen Technologien zu verstehen. 

Die DRYADS-Werkzeuge und -Lösungen werden unter realen Betriebsbedingungen in acht komplexen Pilotversuchen in sieben europäischen Ländern und Taiwan demonstriert und validiert. Darunter befinden sich Österreich, Norwegen, Spanien, Italien, Rumänien, Griechenland und Deutschland, also Länder, die in den letzten Jahren durch ausgedehnte Waldbrände große Schäden erlitten haben.

Der Multi-Stakeholder-Ansatz, der während des gesamten Projekts verfolgt wird, ermöglicht die effiziente Integration von Expertenwissen von professionellen Förstern und Akteuren aus (i) sozialen und ökologischen Waldsystemen, (ii) Forstwirtschaft und -politik und (iii) bestehenden EU-Initiativen und -Dienstleistungen, um Waldbrände mit innovativen Mitteln und Strategien zur Schadensbegrenzung zu bekämpfen.

Das offizielle Kick-Off-Meeting des DRYADS-Projekts fand am 21. und 22. Februar 2022 als virtuelle Veranstaltung statt, an der mehr als 100 Experten teilnahmen, die in den nächsten dreieinhalb Jahren eng zusammenarbeiten werden, um eine wirksame und vollständig anpassungsfähige Lösung für die Verhinderung, Erkennung und möglichst schnelle und sichere  Bekämpfung von Waldbränden zu entwickeln.

Das Disaster Competence Network Austria (DCNA) wird bei der Bestandsaufnahme der derzeitigen Praktiken des Waldbrandmanagements und der Vernetzung mit anderen Initiativen im Bereich Waldbrand aktiv sein. Herzstück des Projekts in Österreich wird die Pilotstudie in einem peri-urbanen Waldgebiet in der Nähe Wiens sein, die das DCNA fachlich begleiten und evaluieren wird. Neben dem DCNA sind die Johanniter Ausbildung und Forschung gemeinnützige GmbH,  Ing. Feischl Richard, die Freiwillige Feuerwehr Gumpoldskirchen und Katastrophenschutz und Feuerwehr Graz als österreichische Partner am Projekt DRYADS beteiligt.

 

Zusammenfassung

DRYADS ist ein H2020-Projekt, an dem 46 Partner aus 12 EU-Ländern, Norwegen und Taiwan beteiligt sind. Motiviert durch die Notwendigkeit eines effektiveren, wissenschaftlich fundierten Managements von Waldbränden und einer risikoinformierten Entscheidungsfindung wird das DRYADS-Konsortium auf hochmodernen High-TRL-Produkten aufbauen und diese in einer ganzheitlichen Plattform für das Brandmanagement vereinen, die die verfügbaren sozio-technischen Ressourcen in allen drei Hauptphasen von Waldbränden optimiert. Durch den Multi-Stakeholder-Ansatz werden die DRYADS-Lösungen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen und die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der  Umwelt sowie der lokalen Gemeinschaften sichern. Die DRYADS-Technologien werden in acht Pilotregionen in sieben EU-Ländern (Rumänien, Spanien, Italien, Griechenland, Norwegen, Österreich, Deutschland) und Taiwan unter realen Betriebsbedingungen demonstriert und validiert.

 

Allgemeine Informationen

DRYADS Konsortium: RISE Fire Research AS, NO | Jotne EPM Technology AS, NO | Bundesanstalt Fuer Materialforschung Und -Pruefung (BAM), DE | Capgemini Engineering, FR | Drone Hopper, ES | Universidad de Salamanca (USAL), ES | Squaredev BV, BE | Fundacion Cartif, ES | Universitat de Girona, ES | National Centre for Scientific Research "Demokritos", GR | Software Imagination & Vision SRL (SIMAVI), RO | The Otto-von-Guericke-University Magdeburg (OvGU), DE | Adrestia R&D Private Company, GR | Center for Research and Technology Hellas (CERTH), EL | Eight Bells LTD, CY | ACCELIGENCE LTD, CY | INNOV Limited, CY Frontier Innovations, GR | VIPO Solutions, NO | Global BioDesign, BE | Engineers For Business S.A., GR | Lithuanian Research Centre for Agriculture and Forestry (LAMMC), LT | Schmitz OneSeven GmbH, DE | Copenhagen Business School, DK | Woodify AS, NO | K3Y LIMITED, BG | Maggioli S.P.A, IT | National Observatory of Athens, GR | Ministry of Environment, Waters and Forests, RO | Romanian Forestry Association (ASFOR), RO | Fundatia Pentru SMURD, RO | Johanniter Ausbildung und Forschung gemeinnützige GmbH (JOAFG), AT | Disaster Competence Network Austria (DCNA), AT | Ing. Feischl Richard, AT | Freiwillige Feuerwehr Gumpoldskirchen (FGK), AT | Professional fire brigade and civil, protection department Graz, AT | Sviluppo Tecnologie e Ricerca per l’Edilizia Sismicamente sicura ed ecoSostenibile Scarl (STRESS), IT| Agenzia Campana Mobilità Infrastrutture e Reti (ACaMIR), IT | Comune di Sorrento, IT | Pompiers de l’ Urgence Internationale, FR | Federación de las Asociaciones Forestales de Castilla y León, ES | Diputación Provincial de Ávila, ES | Technical University of Crete, GR | Mediterranean Agronomic Institute of Chania, GR | Decentralized Administration Authority of Crete, GR | National Taiwan University of Science and Technology, TW |

Kontakt:

Project Coordinator:
Kemal S. Arsava, RISE Fire Research AS
kemal.sarp.arsava@risefr.no

Dissemination & Communication Manager:
Evi Brousta, ACCELIGENCE Ltd.
evi.brousta@accelligence.tech

 

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